Gemeindeversammlungen und Entscheidungen zur Strukturreform

Wie weiter – Region VI?
In der Region VI wurden vom Kirchenbezirksstrukturausschuss die Kirchgemeinden (in alphabethischer Reihenfolge, Anzahl Gemeindeglieder in Klammern) Großdalzig (110)/ Großstädteln-Großdeuben (606)/ Markkleeberg-Ost (978)/ Markkleeberg-West (2446)/ Tellschütz (47)/ Zwenkau (819)/ Wiederau (130) zusammengefasst. Das sind zur Zeit 7 Gemeinden. Für unsere beiden Gemeinden Markkleeberg-West und Großstädteln-Großdeuben ist zu entscheiden, ob wir weiterhin selbständig bleiben wollen oder uns mit Markkleeberg-Ost zu einer Kirchgemeinde vereinigen.
Gemeindeversammlung am 12. Februar und Kirchenvorstandsentscheidung in Markkleeberg-West mit Beschluss zur Strukturreform
Mehr als 50 Gemeindeglieder und ein großer Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen erfreulicherweise an der zweiten Gemeindeversammlung zur Strukturreform teil. An sieben Tischen saßen die Gemeindeglieder mit mindestens einem Kirchvorsteher zusammen. Dr. Ulrike von Wilamowitz-Moellendorff stellte die beiden vom Kirchenvorstand favorisierten Modelle nochmals vor und erläuterte die Vor- und Nachteile. Danach gab es Zeit zur Diskussion an den einzelnen Tischen, wobei die mittlerweile „strukturerfahrenen“ Kirchvorsteher schon viele Fragen beantworten konnten. Jeweils ein Vertreter von jedem Tisch präsentierte dann die Ergebnisse.
Die anwesenden Gemeindeglieder sprachen sich mehrheitlich für die Strukturform des Schwesterkirchverhältnisses aus, weil die Individualität der Gemeinden so am ehesten erhalten bleibt und das ehrenamtliche Engagement vor Ort durch Identifikation mit der Gemeinde gestärkt wird.
Der zeitliche Druck, der auf den Gemeinden lastet, ist enorm, denn die Verträge über genehmigungsfähige Strukturen in der Region müssen bis Ende Juni 2019 vorliegen. Die Gemeinde kann sich ein Zusammenwachsen in der Region vorstellen, aber eine Vereinigung unter Zeitdruck zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehen Viele kritisch.
Spätestens im Jahr 2022, wenn eine halbe Pfarrstelle in der Region für den Gemeindedienst wegfällt und in eine missionarische Stelle umgewandelt wird, sollte eine Neubewertung einer möglichen Vereinigung erfolgen.
Nun hat unser Kirchenvorstand in seiner Sitzung am 5. März beschlossen, dass wir zukünftig in der Struktur des Schwesterkirchverhältnisses mit den anderen Kirchgemeinden unserer Region zusammenarbeiten wollen. Wir sind der Meinung, dass wir uns in einem Schwesterkirchverhältnis besser kennenlernen und uns schrittweise annähern können.
Wir möchten uns dem Druck, in kürzester Zeit der Vereinigung zuzustimmen, nicht beugen. Wie uns Superintendent Martin Henker, der als Gast am ersten Teil der Sitzung teilnahm, bestätigte, ist der Beschluss zur Vereinigung jederzeit möglich.
Ab 1. Januar 2020 gehören alle Verkündigungsmitarbeiter (unabhängig vom gewählten Modell) zur gesamten Region, d. h. alle Pfarrer, Gemeindepädagogen und Kantoren sind von Zwenkau bis Markkleeberg zuständig und tätig. Als Schwestern einer Region können wir auch ab sofort unsere Zusammenarbeit auf allen Gebieten intensivieren, z. B. mit gemeinsamen Gottesdiensten, Veranstaltungen oder einer gemeinsamen Verwaltung, ohne unsere Eigenständigkeit aufgeben zu müssen.
Nun müssen wir eine Lösung zu finden, die für alle Gemeinden akzeptabel ist.
Dr. Ulrike von Wilamowitz-Moellendorff, Kirchenvorstandsvorsitzende Markkleeberg-West
Gemeindeversammlung und KV-Sitzung in Großstädteln-Großdeuben mit Beschluss zur Gemeindestrukturreform
Nach mehreren Diskussionen im Kirchenvorstand sowie einer Kirchvorsteherklausur im Januar gemeinsam mit den Kirchvorstehern der Gemeinde Markkleeberg West wurde schließlich am 13. Februar in Großstädteln eine Gemeindeversammlung zur Frage der künftigen Struktur in unserer Region durchgeführt. Es fanden sich viele interessierte Gemeindemitglieder unserer Gemeinde, aber auch einzelne Mitglieder der anderen Markkleeberger Gemeinden ein. Schnell fokussierten sich die Diskussionsbeiträge auf die Alternativen “Vereinigung“ oder “Schwesterkirchverhältnis“. Sowohl eine Vereinigung der gegenwärtigen Schwestern Großstädteln-Großdeuben und Markkleeberg-West als auch eine mit Markkleeberg-Ost und eine aller drei Markkleeberger Gemeinden wurde erörtert. Besonders beeindruckend waren viele Diskussionsbeiträge, die auf bereits gelebte gemeinsame Aktivitäten der Gemeinden oder unserer Gemeindemitglieder in Markkleeberg-Ost aufmerksam machten und zeigten, dass die Gemeindegrenzen bereits jetzt in vielen Köpfen kaum noch wahrgenommen werden und ein Austausch vielfach gelebter Alltag ist. Es kam eine große Offenheit nicht nur gegenüber einer Vereinigung mit der langjährigen Schwester Markkleeberg-West, sondern auch gegenüber einer mit der noch ’ferneren’ Gemeinde Markkleeberg-Ost zum Ausdruck. Abschließend wurden die o.g. Alternativen abgestimmt und eine klare Mehrheit votierte für die Vereinigung der drei Markkleeberger Gemeinden. Ausschlaggebend für dieses Stimmungsbild war der Gedanke der Solidarität insbesondere mit Markkleeberg-Ost als auch die Erwartung, dass sich in einer vereinigten Gemeinde die Kräfte besser und gerechter bündeln und einsetzen lassen. Mögliche negative Effekte für das Ehrenamtlichenengagement wurden diskutiert, letztlich aber nicht gesehen. Dem Votum der Gemeindeversammlung schlossen sich die Kirchvorsteher in der anschließenden KV-Sitzung an.
Dr. Ulrike Gaebel, Stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Großstädteln-Großdeuben
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